Verfasst von: geartard | Juli 20, 2011

EOG Low Profile Counter Weight Helmet Pouch – Heavyweight Stuff

Wir haben uns in den letzten Wochen intensiv mit der Nachtsichttechnik und dem militärischen Einsatz dieser Technik befasst. Der Umgang mit zusätzlichen Gerätschaften, welche auch ein gewisses Eigengewicht mit sich bringen, führt allerdings zu neuen Problemstellungen und bietet den Gearschmieden so neue Ansätze um innovativ auf diese sich neu ausbreitenden Anforderungen zu reagieren. Gerade der Einsatz von Nachtsichtgeräten, welche an den Helm montiert werden müssen, bringen neue Problem hervor. Die Belastung am Helm steigt einseitig an, ebenso schwingt das Nachtsichtgerät bei Drehung des Kopf, was den Nacken- und Halsbereich zusätzlich belastet. Auch der moderne Kinnriemen der MICHs (chin strap im Original genannt) hat eine gewisse Belastungsgrenze und kann das Gewicht eines vorne montierten Nachtsichtgerätes nicht alleine über einen längeren Zeitraum ohne ständiges Nachziehen austarieren. Neben der Neuentwicklung des Kinnriemens (OPS CORE bietet eine entsprechende Neuerung mit dem Head Loc System an) kann auch ein Gegengewicht zum Einsatz kommen.
Der US- amerikanische Hersteller Explosive OPs Gear (kurz EOG) aus Virginia Beach, VA, bietet in seinem Online Shop ausgesuchte Artikel namhafter Hersteller wie Eagle Industries oder London Bridge Trading an und glänzt darüberhinaus selbst durch kleine Eigenproduktionen, die ihrerseits einen großen Nutzen bergen – eben ein sinnhafter Nischenfüller.

Eines dieser Produkte stellen wir euch, die
EOG Low Profile Counter Weight Helmet Pouch!

Abgekürzt würde dieses schmucke Stück Gear EOG LPCWHP. Da diese Abkürzung aber eher ins Lächerliche abgleitet, beschränken wir uns hier im Review auf den gebräuchlichen und handlicheren Terminus Counter Weight Pouch.

Die Gesamtschau:
Die Counter Weight Pouch hat einen durchgehenden Klettverschluss und das aufgenähte schwarze Logo von EOG. Diese Farbversion ist laut Hersteller desert tan. Es erinnert stark an Coyote Tan.

Das Innenleben:
Hier lagern Bleigewichte, sechs Stück an der Zahl. Diese sind im Auslieferungszustand gerade. Wir haben sie bereits an den unseren Helm angepasst. Da Blei sehr weich ist, genügt es, wenn man die Counter Weight Pouch mittig auf die vorgesehene Klettfläche heftet und dann per Hand an die Rundung der Helmglocke anpasst.

Die Gewichte:
Werfen wir nun einen Blick auf ein einzelnes Bleigewicht. Wirklich pures Blei, nicht angesprüht oder anderweitig behandelt. Es kann einfach verbogen werden.
Das Gesamtgewicht des Inhaltes ist sinnvoll auf sechs einzelne Elemente aufgeteilt. Der Benutzer kann so das Gesamtgewicht der Counter Weight Pouch an seine Bedürfnisse – oder vielmehr an das Gewicht seines Nachtsichtgerätes – anpassen.

Mounted:
Hier sehen wir einen Advanced Combat Helmet (ACH) Gefechtshelm, den wir euch diese Woche bereits vorgestellt haben.
Die Counter Weight Pouch befindet sich wie in dem Produktbild von EOG am unteren Rand der Helmglocke. Wir haben hier selbstklebendes Klett des Internetshops Trollmodellbau verwendet. Dieses erfüllt seinen Zweck gleichermaßen wir in den USA gekaufte Klettmaterialien. EOG liefert einen großzügig geschnittenen Streifen mit der Flauschseite, dem Gegenstück, bei jeder Counter Weight Pouch mit. Diese kann mit Heißkleber oder einem anderen Klebstoff selbst am eigenen Helm aufgeklebt werden.
Zur Veranschaulichung haben wir ebenfalls einen einfachen Rhino Arm in die Montageplatte des Helmes geklemmt.
Ein erster Praxistest hat bisher die positive Wirkung der Counter Weight Pouch gezeigt. Wir empfehlen die leeren Zwischenräume im Inneren mit weichen Materialien aufzufüllen. Andernfalls ist das hin und her Rutschen der Gewichte deutlich spürbar, was wir zumindest als lästig empfinden.

Was wir von der Counter Weight Pouch halten…
… und das ist eine ganze Menge. Sinnvoll ist das Ausnutzen des ohne nackten Platzes auf der Rückseite des Helmes. Die Beweglichkeit des Kopfes ist durch die breite Verteilung des Gewichtes sehr angenehm zu vollziehen. Mit einem montierten AN/PVS-14 ist die Beweglichkeit wesentlich sanfter als ohne Gegengewicht, wenngleich natürlich schwerfälliger. Ebenso sinnvoll ist die Aufteilung der Bleigewichte auf sechs einzelne Bleielemente zur individuellen Anpassung.
Erstaunlich ist wieder die Haftfähigkeit von Klett trotz des wirklich hohen Gewichtes. Eine zusätzliche Sicherung der Counter Weight Pouch, beispielsweise durch Paracord oder Bungees an den Schrauben oder den Goggle Retention Straps ist nicht notwendig, obgleich es den Style- Faktor etwas erhöht. Der Style- Faktor ist ein Kriterium, welches außer Acht gelassen werden kann, der Vollständigkeit halber erwähnen wir es aber.
Das Design birgt auch Nachteile. Benötigt man aus ungenannten Gründen noch mehr Stauraum, so kann diese Pouch wegen des stark flachen Design nur unzureichend diesen Zweck erfüllen. Denkbare Gegenstände für die Counter Weight Pouch sind AA-/ AAA- Batterien oder, speziell für die Benutzer des SOPMOD Block II, CR-123 Zellen.

BOOM!
Hier sehen wir zwei Bilder aus dem Discovery Channel Beitrag „Surviving The Cut“. Das Video ist hier einzusehen. Die Soldaten sind angehende Navy EOD- Kräfte (Explosive Ordonance Disposal). Sie qualifizieren sich in der Abschlussübung. Anschließend können sie direkt bei Deployments an Spezialkräfte wie US Navy SEALs kommandiert werden um bei den Operationen unterstützend zu wirken.


In beiden Bildern sind die Counter Weight Pouches jeweils an MSA TC-2001 Helmen befestigt. Der abgebildete Kinnriemen ist nicht der mitgelieferte Strap vom Hersteller, sondern ein Upgrade von OPS CORE (Details haben wir in der Einleitung erwähnt). Zusätzlich sieht man im unteren Bild einen Plate Carrier von London Bridge Trading. Es ist der mittlerweile sehr bekannte LBT-6094. Ebenfalls in beiden Bildern zu sehen ist das hier im Blog vorgestellte Headset/ Aktivgehörschutz Peltor ComTac II. Das verwendete Nachtsichtgerät der EOD- Kräfte ist das AN/PVS-15.


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