Verfasst von: geartard | Juli 8, 2011

AN/PEQ-15 (ATPIAL) – Die neue Generation des Battlefied Illuminators

Gerade haben wir uns noch hier im Gearnerd- Blog über das AN/PEQ-2A den Kopf zerbrochen, da bekommen wir auch schon einen neuen Entry zum Thema der taktischen Beleuchtung.
Wir präsentieren einen der weltweit wenigen direkten Berichte:
Insight AN/PEQ-15.

Das AN/PEQ-15 Kit:
Gefertigt wird dieser Illuminator wieder von der uns mittlerweile bekannten US- amerikanischen Firma Insight Technology. Selbstverständlich gibt es von Insight Technology auch ein knappes Datenblatt für das kleine Gerät. Wie das hier bereits vorgestellte EO Tech 553 enstammt auch das AN/PEQ-15 aus dem SOPMOD Block II. Die militärische Bezeichnung des Gerätes lautet hier ATPIAL LA-5/PEQ.
Die Bezeichnung ATPIAL steht in diesem Falle für Advanced Target Pointer/ Illuminator/ Aimimg Light. Deutlich wird hier dass es sich um das Nachfolgemodell vom TIPIAL respektive dem AN/PEQ-2A handelt.
Das im unten stehenden Bild gezeigte Zubehör zum AN/PEQ-15 werden wir nach der Vorstellung des Gerätes selbst kurz erläutern.

Die Seitenansichten:
Zunächst rechts, dann links.
Erkennbar an beiden Seiten sind deutlich die Stellschrauben für die jeweiligen Emitter der Seite. Gekennzeichnet sind sie jeweils mit „U“ – „D“ (Up – Down/ hoch – runter) und „R“ – „L“ (Right – Left/ rechts – links). Diese Stellschrauben dienen dem „Zeroing“ also dem Einnullen des AN/PEQ-15 auf der entsprechend montierten Waffe.
Auf der abgewinkelten Fläche im hinteren Bereich der linken Seite befindet sich das Batteriefach. Darüber ist der Aufkleber mit einer Übersicht der wichtigsten technischen Daten und mit einem Piktogramm der zu verwendenen CR123 Lithium Batterie.

Die Oberseite & Bedienelemente:
Ebenso hier der wohl ansprechendste Part. Auf der Oberseite befindet sich ein Drehschalter, der in Klicks umgelegt wird. Nachfolgend die Positionen beginnend im Uhrzeigersinn von unten.

„VIS AL“ – Visible Aiming Light – Der auch für das menschliche Auge sichtbare Ziellaser in roter Farbe

„0“ – Zero – ATPIAL ist ausgeschaltet

„P“ – Program – In diesem Modus kann der Illuminator (IR) in fünf verschiedenen Blinkmodi gestellt werden

„IR AL“ Infrared Aiming Light – Infraroter Ziellaser

„IR DL“ Infrared Dual Low – Infraroter Ziellaser und Zielbeleuchtung (IR), beide mit schwacher Energiezufuhr

„IR AH“ Infrared Aiming HiPower – Infraroter Ziellaser mit starker Energiezufuhr

„IR IH“ Infrared Illuminator HiPower – Zielbeleuchtung (IR) mit starker Energiezufuhr

„IR DH“ Infrared Dual HiPower – Infraroter Ziellaser und Zielbeleuchtung (IR), beide mit starker Energiezufuhr.

Darüber befindet sich der Druckknopf mit der Aufschrift „FIRE“. Wenn der Schalter auf einer anderen Stellung als „0“ steht, aktiviert der Schalter die Stromzufuhr für den gewählten Modus. Einmaliges Drücken und gedrückt halten aktiviert das Zielgerät für die Dauer des Drückens. Zweimaliges Drücken im kurzen Abstand hintereinander aktiviert das Gerät für fünf Minuten. Die Betriebsdauer erweitert sich immer wieder auf fünf Minuten, wenn der „FIRE“ erneut gedrückt wird.
Auch auf diesem Gerät befindet sich eine Sperre. Die drei HiPower Modi sind erst nach Entfernen der blauen Sechskantschraube zugänglich.


Weiterhin auf der Oberseite zu sehen ist der Warnhinweis für die schädliche Laserstrahlung.

Die Vorderseite:
Die beiden Emitter, erst mit Schutzabdeckung, dann ohne. Die Schutzabdeckungen sind mit Gummizügen am Gehäuse befestigt und können mit kleinem Kraftaufwand zur Seite geschoben werden.
Rechts befindet sich der Target Illuminator. Dieser kann stufenlos von „Spot to Flood“ gedreht werden. Dabei verkleinert oder vergrößert man den projizierten Kegel aus infrarotem Licht. Links befindet sich der Emitter für den sichtbaren, roten Ziellaser und den IR Ziellaser.

Die Unterseite:
Zu sehen ist die Montageschraube. Im Gegensatz zur AN/PEQ-2A kann die AN/PEQ-15 direkt auf Weaverschienen montiert werden. Weiterhin befindet sich auf der Unterseite ein zusätzlicher Aufkleber mit einem Warnhinweis.

Die Rückseite:
Auf der Rückseite befindet sich das Batteriefach. Ein schwarzer Schraubverschluss, der mit einem O- Ring gegen eindringende Nässe geschützt ist, verschließt das kleine Fach. Die Batterie ist hier auch wie bei dem von uns vorgestellten EO Tech 553 eine CR123 Lithium Zelle. Im SOPMOD Block II scheint dieses Modell die bisher weiterverbreiteten AA- und AAA- Typen zu verdrängen.
Ebenso befindet sich hier ein Gummistopfen. Dieser verschließt die die Anschlussbuchse für den Remote Pressure Switch (oder Kabelschalter). Dieser Kabelschalter übernimmt dieselbe Funktion wie der „FIRE“- Button. Auch bei Anschluss des optionalen Kabelschlaters kann der „FIRE“- Button auf dem Gehäuse weiter genutzt werden.

Die Accessoires:
Zum Zubehör zählt neben der obligatorischen Transporttasche auch eine etwas umfangreichere Bedienungsanleitung und ein, wie wir finden, sehr nützliches Stück Papier. Es handelt sich dabei um eine laminierte Kurzanleitung, die einen Überblick über die Bedienung der wichtigsten Funktionen gibt. Diese Quick Start Instructions erachten wir als sinnvoll, da sie einfach in der Hosentasche oder Oberarmtasche mitgeführt werden kann. Gerade bei der Umrüstung auf das neue ATPIAL im Einsatz kann sich der Benutzer so in der nötigen Kürze mit der Neuerung vertraut machen. Wieder zu sehen sind die Klettbänder zum Zusammenzurren des Kabels vom Remote Pressure Switch, welcher sich auch daneben befindet. Diese Teile konntet ihr bereits in den Bildern zuvor betrachten. In der kleinen Tüte befinden sich die sogenannten Pattern Generators. Auf diese gehen wir im kommenden Absatz nun gesondert ein.

Pattern Generators:
Diese Vorsätze werden anstelle der Schutzabdeckung auf auf den Laser Emitter geklemmt. Das Muster, welches dieser Aufsatz projeziert, eine einfache geometrische Form, ist auf dem Plastikbauteil des Pattern Generators eingestanzt.
Wozu das ganze? Markieren mehrere Schützen verschiedene Ziele gleichzeitig, so ist die Ansprache und Zuweisung des Zieles einfacher, da sich die Markierungen unterscheiden. Ohne den Pattern Generator sähe der Zuweisende nur Lichtpunkte und benötigt weitere, möglicherweise auch ungenaue Hilfsziele, um seinen unterstellten Schützen oder auch externen ein Ziel zuzuweisen.

Fired up:
Ein Bild noch zur montierten AN/PEQ-15 auf einem AR15.

Was wir vom ATPIAL halten?
Auch hier gilt wieder: Ein Laser ist kein Kinderspielzeug! Ein solches Zielgerät gehört in verantwortungsbewusste Hände.
Als klaren Vorteil zum älteren TPIAL sehen wir ganz klar die Ersparnis von Gewicht und Größe. Fast um die Hälfte mehr Monatageraum lässt dieses kleine aber feine Gerät zu. Auch die Ergänzung von Funktionen, insbesondere der sichtbare Laser, machen das ATPIAL zu einem kleinen Allrounder. Leider werden auch hier wieder die teuren CR123 Lithium- Batterien verwendet. Immerhin mindert sich dieser Nagtivpunkt darin, dass man dennoch sechs volle Stunden Betrieb hat – und zwar im HiPower- Modus!
Der Schalter hat eine sinnvolle Anordnung. Man kann beim Aktivieren des Gerätes den sichtbareb Laser auswählen und aktivieren ohne vorher den IR- Modus zu benutzen. Benutzt man das AN/PEQ-15 also gerade im IR- Modus und will es deaktivieren indem man den Drehschalter betätigt, kann man nicht versehentlich den sichtaren Laser aktivieren und durch einen sichtbar hellen Zielpunkt seine Position zu verraten oder unbeabsichtigt jemanden zu blenden, was mit unter Schäden am Auge hervorrufen kann. Schaltet man doch versehentlich vom IR- Modus in den VIS – AL- Modus, so geschieht nichts, da vorher noch der „FIRE“- Button betätigt werden muss. Die Wahrscheinlichkeit des unbeabsichtigten Wechselns von IR auf VIS ist durch die klugen Schaltpositionen daher minimiert.
Obwohl beim AN/PEQ-2A schon keine wirkliche Verlagerung des Schwerpunktes festzustellen war, so ist dies mit dem gewichtsreduzierten AN/PEQ-15 noch weniger der Fall.
Alles in allem ziehen wir die AN/PEQ-15 dem AN/PEQ-2A vor, da die Vielseitigkeit alle Kritik für uns verstummen lässt.

Enter the Hot Zone:
Dieser Soldat ist angehender SEAL- Operator, welcher sich im SEALs Qualification Training (SQT) befindet. Das Bild stammt aus einem offizellen Video der US- Navy und ist auf YouTube einzusehen. Neben dem AN/PEQ-15 (hier in der aktuellsten Version, erkennbar an den größeren Bedienelementen für das Zeroing) hat er auch weitere SOPMOD Block II Accessoires auf seinem M4, wie beispielsweise das Specter DR oder den Tango Down Foregrip und das Insight M3X. Enstanden ist diese Aufnahme zwischen 2009 und 2010 in den USA.

Weiterhin haben wir eine Person, die entweder Angehöriger eines DEA FAST Teams oder des Red Teams der DEVGRU ist. Das Foto entstand während einer gemeinsamen Counter Narcotic Operation in Afghanistan im Jahre 2009. Tendenziell lässt die Ausrüstung, bestehend aus einem LBT-1961 Chest Rig in Multicam (möglicherweise Version LBT-1961 A-R mit einer durch einen Reißverschluss geteilten Basisplatte), einem Combat Shirt in AOR1 von Crye Precision und einer Schutzweste von PACA, sowie einem TC-2001, eher auf einen DEVGRU- Operator schließen.


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